Dysplasiesprechstunde – was ist das?
Sie haben einen auffälligen Krebsvorsorgeabstrich oder einen positiven HPV-Test? Keine Sorge, wir klären ihn sorgfältig ab!
Bei der Untersuchung auf dem gynäkologischen Untersuchungsstuhl können wir die Scheide insbesondere den Gebärmutterhals mit dem sogenannten Kolposkop (=Stereolupe) in 7-10-facher Vergrößerung anschauen.
Hierbei wird unter optischer Vergrößerung nach Gewebeveränderungen gesucht, ggf. weitere Abstrichkontrollen durchgeführt.
Häufigste Ursache für Gewebeveränderungen am Gebärmutterhals ist eine Infektion mit dem Humanen-Papilloma-Virus (HPV). In manchen Fällen ist auch die Scheide, Vulva oder der Analbereich betroffen. Bleibt die Infektion bestehen, können über Jahre sog. Dysplasien entstehen.
Dabei handelt es sich nur um Vorstufen, die entweder gut behandelbar sind oder aber häufig auch von selbst wieder ausheilen können. Dysplasien teilt man in Schweregrade ein, so gibt es leichte (=CIN I, Pap IIID-1), eine mittelschwere (=CIN II, Pap IIID-2) und eine schwergradige Dysplasieform (=CIN III, Pap IV-a).
Wichtig ist: Auch eine schwergradige Dysplasie ist nicht gleichbedeutend mit Krebs. Sie kann sich zum Krebs weiterentwickeln, wenn sie fortschreitet und unerkannt bleibt. Dies dauert meist mehrere Jahre.
Sie sind hier, um sich vor Krebs zu schützen, nicht, weil der Verdacht besteht, dass Sie Krebs haben!
Die kolposkopische Untersuchung hilft also bei der Diagnosestellung.
Unter Zuhilfenahme von verdünnter Essigsäure u/o Jodlösung wird die Scheide und der Gebärmutterhals noch deutlicher sichtbar gemacht und ggf. an auffälligen Stellen gezielt eine oder mehrere Gewebeproben für die pathologische Untersuchung entnommen.
Dies geschieht mit sehr feinen Knipszbiopsie-Zangen und ist nahezu schmerzfrei.
Eine leichte Blutung kann durch Auftragen einer blutstillenden Substanz oder durch Kompression erfolgen. Sind alle Untersuchungsergebnisse aus den Laboren vorliegend, wird der Endbefund und die sich daraus ableitenden Behandlungsempfehlung mit Ihnen und bei Zuweisung auch mit dem einweisenden Arzt besprochen.
Weitere Kontrollen erfolgen gemäß den Empfehlungen aus der Dysplasiesprechstunde.